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Thüringen kennen und kennenlernen. Mit Erik Lesser und Lelia König.

Das ist Thüringen | Aktivitäten

Beste Bedingungen. Weit über den Sport hinaus.

Erik Lesser ist zuhause auf den Biathlonstrecken dieser Welt. Aber seine Heimat ist Thüringen. Geboren in Suhl, lebt der zweifache Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner in Oberhof. Hier, im Wintersportzentrum findet er optimale Voraussetzungen, um seinen Sport erfolgreich ausüben zu können. Doch für Erik Lesser ist Thüringen nicht nur sportlich ein Volltreffer. Auch abseits der Strecke fühlt er sich wohl und hat den einen oder anderen Lieblingsort. Einige davon zeigt er Sportmanagement-Studentin und Gründerin Lelia König. Für die Wahl-Thüringerin, die er bei der Deutschland Tour 2019 in Erfurt kennengelernt hat, legt er eine Trainingspause ein und tauscht die Rollski gegen sein Mountainbike.

Atemlose Ausblicke in Erfurt.

Stolze 70 Stufen führen auf den Domberg in Erfurt. Doch das ist nicht der Grund, warum den vielen Gästen aus aller Welt der Atem stockt, wenn sie die Treppe erklommen haben. Es ist der Blick über die Erfurter Altstadt, der den Atem raubt. Doch die Stufen sind mehr, als der Weg hoch zum Erfurter Dom und zur Severikirche. Jedes Jahr im Sommer werden sie zur imposanten Opernbühne für die „DomStufen Festspiele“ inklusive aufwendiger Bühnenbilder. Bis zu 2.000 Menschen verfolgen dann atemlos vom Domplatz aus die beeindruckenden Inszenierungen. Und auch Lelia zeigt sich beeindruckt vom Domensemble.

Thüringen, die Heimat von Klößen und Kimchi.

Wer wüsste besser, was Athleten schmeckt, als zwei ehemalige Spitzensportler? Mitten in der Erfurter Altstadt betreibt der gebürtige Suhler und Ex-Biathlet Jörn Wollschläger zusammen mit seiner Ehefrau, der Ex-Skirennläuferin Nami Kim, das Restaurant „Wollkim“. Nami stammt aus Südkorea und bereitet mit frischen Zutaten gesunde Köstlichkeiten aus ihrer Heimat zu. Wobei eigentlich Thüringen zu ihrer Heimat geworden ist. Vor allem den Thüringer Wald liebt sie. Und so können sie und ihr Mann Lelia und Erik noch den einen oder anderen Tipp für eine schöne Mountainbike-Tour geben.

Thüringen regt Geist und Kreislauf an.

Fast so reichhaltig wie das Freizeitangebot im Thüringer Wald: die Auswahl im Erfurter „Café Hilgenfeld“. Von Espressobohnen aus eigener Röstung, über natürlich aromatisierte Kaffees bis zu Spezialröstungen regionaler Zulieferer, Kaffeeliebhaber finden hier garantiert die richtige Mischung. Dazu gibt es Cookies und andere kleine Leckereien, darunter viele vegane. Auf der Sonnenterrase treffen sich Besucher, Stammgäste, Studierende der nahen Uni und so manche Künstler. Ihre Kunstwerke schmücken in wechselnden Ausstellungen die Kaffeehauswände. Das macht den Besuch rund um zu einem Genuss.

Passt perfekt zu frischer Luft: klares Wasser.

Aufbrechen zu neuen Ufern: vor den Toren der Landeshauptstadt liegen die Erfurter Seen. Der größte ist der Alperstedter See, der sich von der Landeshauptstadt aus bequem per Fahrrad erreichen lässt. Seine 66 ha Fläche und 1,4 km Länge bieten Wassersportlern ein ideales Revier, zum Beispiel fürs Stand-Up-Paddling oder Segeln. Einheimische nennen den See wegen seiner romantischen Lage auch liebevoll „Lago di Alpi“.

Alperstedter See auch liebevoll "Lago di Alpi" genannt

Erik Lessers Top-Mountainbike-Strecken

Ob als zusätzliche Trainingseinheit oder als Ausgleichssport, Erik Lesser ist begeisterter Mountainbiker. Wie gut, dass er in Thüringen lebt. Denn im Freistaat findet er die optimale Bedingungen für sein Hobby vor. Hier kommen von Anfänger bis Profis alle auf ihre Kosten. Erik Lesser kennt die schönsten Strecken.

Lelia König

Die gebürtige Baden-Württembergerin ist wegen des Sportmanagement-Studiums nach Jena gezogen. Eine von nur drei Hochschulen in Deutschland, die den Studiengang anbieten. Schnell hat sie aber gemerkt, dass Thüringen noch viel mehr als gute Studienbedingungen zu bieten hat. Ganz besonders für begeisterte Radsportler. So genießt sie es mal mit dem Mountainbike, mal mit dem Rennrad den Freistaat zu entdecken.

Erik Lesser

Der gebürtige Suhler ist einer der erfolgreichsten Biathleten Deutschlands. Die Leidenschaft für Sport wurde ihm in die Wiege gelegt: schon der Großvater war Top-Athlet. Neben guten Genen sind es aber auch die guten Bedingungen seiner Heimat, die ihm helfen erfolgreich zu sein. Hier, im Thüringer Wald genießt er zudem seine Freizeit. Zum Beispiel beim Mountainbiken.

"Thüringen hat echt viel zu bieten."

Hallo Erik. Du bist ja in Suhl geboren, also ein waschechter Thüringer. Woran denkst Du, wenn Du an den Freistaat denkst?

EL: Heimat. Familie. Und an den Menschenschlag hier. Die Thüringer sind echt freundlich und hilfsbereit.

Und was für ein Mensch bist Du? Eher der Natur-Typ oder eher ein Stadtmensch?

EL: Ich mag Erfurt echt gern. Der Domplatz, die Altstadt. Natürlich die Cafés und Restaurants. Aber meistens zieht es mich eher in die Natur. Und da hat Thüringen ja echt viel zu bieten.

Interview mit
Eric Lesser.

Hast Du denn da einen besonderen Lieblingsort?

EL: Den Thüringer Wald. Der hat jetzt nicht den einen Ort, sondern viele tolle Ecken. Gerade für mich als begeisterten Radfahrer. Ich suche mir dann mit dem Mountainbike die schönsten Trails. Da bin ich dann gern rund um Ilmenau unterwegs. Aber auch meine südthüringische Heimat hat tolle Strecken. Nicht nur fürs Fahrradfahren, sondern auch zum Wandern.

Ich suche mir dann mit dem Mountainbike die schönsten Trails."

Apropos Fahrradfahren. Ist das ein Hobby von Dir oder vielleicht schon mehr?

EL: Fahrradfahren ist eine echte Leidenschaft von mir. Ob Rennrad oder Mountainbike, für eine Radtour bin ich immer zu habe. Dann fahre ich auch schon mal 70 Kilometer und gebe richtig Gas. Manchmal macht mir das Biken fast mehr Spaß als Biathlon. Aber das passt schon. Schließlich ist Radfahren, gerade wenn man ordentlich in die Pedale tritt, ein echt gutes Training für uns Biathleten, das die Trainer auch immer wieder mit einbauen.

Wie sieht es denn sonst mit Training aus? Magst Du die Einheiten oder ist das jedes Mal ein Kampf gegen den inneren Schweinehund?

EL: Kommt auf die Einheit an. Wenn es aufs Rad geht, dann hab ich wie gesagt richtig Spaß. Andere Einheiten verlangen da schon mehr Überwindung. Wenn man zum Beispiel im Sommer zum x-ten Mal über die Skirollerstrecke fährt, dann kann es schon mal etwas langweilig werden.

Welche Methoden hast Du, um Dich trotzdem zu motivieren?

EL: Das geht dann über die Trainingsgruppe. Wir verabreden uns zum gemeinsamen Trainieren. Das hilft. Und auch, dass man 5 Euro zahlen muss, wenn man nicht pünktlich ist. (lacht) Das diszipliniert zusätzlich.

Wie bist Du eigentlich zum Biathlon gekommen?

EL: Also angefangen habe ich mit dem Skilaufen. Da war ich zwei oder zweieinhalb. Das lag bei uns in der Familie. Schon mein Großvater war als Langläufer bei Olympia. Er war auch mein Vorbild und hat mir Tipps und Tricks gegeben. Als ich sechs war hat meine Mutter mich im örtlichen Skiverein angemeldet. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Und mit 12 habe ich dann zum ersten Mal Biathlon im Fernsehen gesehen. Ich kannte den Sport vorher gar nicht, hatte aber gleich das Gefühl, dass das was für mich sein könnte. Also habe ich es ausprobiert und bin dabei geblieben. Offensichtlich war ich einigermaßen talentiert. Ich bin dann nämlich recht schnell auf die Sportschule Oberhof gekommen.

Offensichtlich. Was zeichnet denn den Biathlon-Standort Oberhof aus?

EL: Die in jeder Hinsicht perfekten Trainingsbedingungen. Wir haben hier zwei Strecken für das Skirollertraining, zwei Outdoorschießstände, eine Skihalle mit Schießstand, so wie Laufband und Leichtathletikbahn. Natürlich einen Kraftraum. Die Natur rund um Oberhof bietet ebenfalls viele Möglichkeiten zum Trainieren, ob zu Fuß oder per Rad.

Sind es denn nur die Trainingsbedingungen, die stimmen? Wie ist es bei den Weltcup-Rennen?

EL: Der Weltcup hier in Oberhof ist echt etwas Besonderes. Allein schon wegen der Fans. Die kommen bei jedem Wetter. Dann stehen sie am Birkstieg in Vierer- oder Fünferreihen und feuern einen den Aufstieg hoch an. Und das machen die nicht nur bei den Deutschen Athleten. Die jubeln ganz fair jedem zu. Und richtig laut wird es dann im Stadion. Durch die mobilen Tribünen passen da jetzt noch mehr Fans rein. Da spürst Du schon weit vor dem Schießstand die Atmosphäre und wirst dann davon bis zum Schießen getragen. Einmalig.

Ist es denn Dein Ziel bei der Biathlon-WM 2023 in Oberhof zu starten?

EL: Mal schauen. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste und wir haben eine so starke Truppe, da ist es schon eine Herausforderung ins Team zu kommen. Erstmal konzentriere ich mich auf Olympia 2022. Da will ich auf jeden Fall dabei sein.

Du hast ja bereits zwei silberne Olympia-Medaillen und bist zweifacher Weltmeister. Aber hattest Du auch mal Rückschläge? Und wie bis du damit umgegangen?

EL: Klar, kleinere Rückschläge gibt es immer mal. Aber den ersten richtigen Rückschlag hatte ich eigentlich erst letzte Saison. Ich hatte ein paar gesundheitliche Probleme im Vorfeld, war aber optimistisch, rechtzeitig in gute Verfassung zu kommen. Doch zu Saisonbeginn habe ich gemerkt, dass ich in der Vorbereitung nicht das gemacht habe, was ich hätte tun soll. Nicht, weil ich zu faul war, sondern weil ich die falschen Dinge getan habe. So hat es nach ein paar Rennen nicht mehr fürs Weltcup-Team gelangt. Da kommt man schon ins Grübeln und fragt sich, was die eigenen Ziele noch sind. Doch da ich in der Saison bis dahin aus verschiedenen Gründen nie alles zeigen konnte, wollte ich den Trainern, aber auch mir selbst beweisen, dass ich noch 100% geben kann. Also bin ich ins B-Team gegangen und habe mich so wieder für den Weltcup qualifiziert.

Und für die Weltmeisterschaft.

EL: Ja. Ich durfte mit zur WM fahren und wusste, dass ich da auf jeden Fall in der Single Mixed Staffel starten werde. Dieses Ziel hat mich zusätzlich motiviert. Und auch der Wunsch, dass in mir gesetzte Vertrauen zurück zu zahlen. Und das ist mir gelungen. Zusammen mit Franziska Preuß haben wir Silber gewonnen. Ich bin dann auch noch für die Staffel nominiert wurden, mit der ich Bronze gewinnen konnte.

Du hast ja mal Felix Magath getroffen, der berüchtigt für sein hartes Training ist. Können sich Fußballer noch was von Biathleten abgucken?

EL: Wie man wirklich hart trainiert. (lacht) Die haben es nicht so mit hartem Training, wie mir Felix Magath verraten hat.

Bist Du denn selbst Fußball-Fan.

EL: Schon. Aber passiv. Wir kicken hin und wieder beim Training oder ich mache mal bei einem Benefizspiel mit, aber ansonsten schaue ich mir das lieber an.

Und andere Sportarten?

EL: Ich bin schon sehr sportinteressiert und verfolge, wenn es die Zeit mal erlaubt, Sport im Fernsehen. Und dann auch alle möglichen Sportarten. Natürlich Radfahren, aber auch Fußball und Motorsport.

Achtest Du als Sportler eigentlich auf Deine Ernährung?

EL: Klar achte ich darauf, nicht ständig Fast Food zu essen und zuhause kochen wir mit frischen, guten Zutaten. Aber das ich jetzt immer darauf achte, wie viele Kalorien ich zu mir nehme, das ist nicht der Fall. Biathlon ist ja eine Kraft- und Intervallsportart. Da braucht man Power und Energie. Da ist dann auch mal eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips drin. Und wenn wir mit dem Team nach Finnland unterwegs sind und in Helsinki einen Zwischenstopp machen, dann gibt es da eine Burger-Bar, die wir dann eigentlich immer aufsuchen.

Weißt Du schon, wie es nach Deiner aktiven Karriere weiter geht für Dich?

EL: Ja. Da ist mein Weg schon ziemlich vorgezeichnet. Ich bleibe auf jeden Fall dem Biathlon treu. Ich werde in der Sportfördergruppe der Bundeswehr bleiben und über diesen Weg eine Ausbildung zum Diplomtrainer an der Sporthochschule Köln machen, um dann im Verband als Trainer zu arbeiten.

Und hast Du neben der beruflichen Zukunft noch einen Traum, den Du Dir gern erfüllen würdest?

EL: Ja, einen. Der hat dann wieder mit dem Fahrrad zu tun. Ich würde liebend gern mal das Epic Cape Rennen in Südafrika mitfahren. Bis jetzt fehlt mir aber noch der richtige Teampartner. Aber wer weiß. Ansonsten freue ich mich natürlich darauf, mehr Zeit für die Familie zu haben.

Danke Erik für das Gespräch und alles Gute.

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Der Weltcup hier in Oberhof ist echt etwas Besonderes."

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